Darmgesundheit
- corneliathiele
- 2. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Jan.

Vor etlichen Jahren bemerkte ich, dass ich immer mehr Probleme nach dem Essen hatte. Bauchschmerzen, Blähbauch, Durchfälle usw. Erst hatte ich dies nur bei ein paar bestimmten Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchte und Kohl, aber nach und nach kamen immer mehr Lebensmittel dazu, die ich nicht mehr essen konnte ohne Beschwerden zu haben. Nach dem ich dann auch keine Kartoffeln, Nudeln oder Reis mehr vertrug, musste ich meine Ernährung auf Ketogen umstellen, damit ich überhaupt noch etwas essen konnte. Das war nicht ganz einfach, aber es hat funktioniert und es gibt wirklich sehr leckere ketogene Rezepte. Trotzdem dachte ich mir, kann das ja nun wirklich nicht die Lösung sein und habe angefangen mit verschiedenen Untersuchungen, z.B. Glutenunverträglichkeit, Analyse der Darmbakterien, Blutuntersuchungen usw. Das Ergebnis war immer das Gleiche, eigentlich bin ich kerngesund. Essen konnte ich trotzdem nicht was ich wollte ohne tagelang Bauchschmerzen zu haben. Also habe ich angefangen, mir Aufbaupräparate zu kaufen. Tabletten mit Probiotika, speziellen Joghurt und noch so einiges mehr. Habe viel Geld ausgegeben, aber geholfen hat es nichts. Dann stieß ich im Internet auf eine Ärztin (Dr. Sarah Schwitalla), die sich auf genau solche Darmbeschwerden spezialisiert hat und versuchte aufzuklären. Und zwar nicht mit dem Verkauf von weiteren Pillen, Pülverchen oder ähnlichem, sondern durch Fakten. Wie funktioniert unser Darm den überhaupt und auch wenn ich selbst aus dem medizinischen Bereich komme und die Physiologie des Darmes kenne, hatte ich von einem Mikrobiom noch nie etwas gehört. Ich fing also an mich mit dem Mikrobiom auseinander zu setzen und wie es mit unserer Gesundheit zusammenhängt. Ein sehr spannendes und unglaublich hilfreiches Thema. Vor allem, da man sein Mikrobiom ohne Supplements und irgendwelche Zusatzstoffe oder Pillen ganz leicht wieder aufbauen kann. Doch erstmal zum Mikrobiom. Unser Darm ist voll mit Bakterien, das klingt erstmal nicht so schön, ist aber extrem wichtig. Denn viele dieser Bakterien sorgen dafür, dass unsere Verdauung überhaupt funktioniert. Und es geht hier nicht um 2 oder 3 verschiedene Bakterienstämme, sondern um hunderte verschiedene Stämme. Durch unser heutiges Industrielles Essen, d.h. Fertigprodukte, schlechtes in Massentierhaltung produziertes Fleisch und selbst Obst und Gemüse ist voll von Stoffen und Chemikalien, die dort nichts zu suchen haben. All diese Faktoren und noch so einiges mehr (wie z.B. Stress) sorgt dafür, dass unser heutiges Mikrobiom völlig verkümmert ist. Das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen oder durch die einmalige Einnahme von Antibiotika, aber stetig über Jahre hinweg, zerstören wir die Diversität unseres Mikrobioms. Und ganz schleichend können wir dann erst das eine und dann das andere nicht mehr Essen. Häufig wird ja auch immer noch mit Ausreden nachgeholfen. Kohl bläht ja, Hülsenfrüchte ja auch, also essen wir nach und nach genau die Lebensmittel nicht mehr, die eigentlich unentbehrlich sein sollten, weil sie voll sind mit Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren. Der Grund ist einfach, wir haben die Bakterien, die uns bei der Verdauung dieser Lebensmittel helfen abgetötet. Es gibt unzählige wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit dem Mikrobiom beschäftigen und in der Medizin wird grade erst erkannt, wie vielseitig die Zusammenhänge sind die mit unserem Mikrobiom und mit vielen chronischen Erkrankungen in Zusammenhang stehen und welchen Einfluss die Bakterien auf unsere Gesundheit haben.
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